Geistige Arbeit und damit auch Meditation begleitet mich bereits seit meinem 17 Lebensjahr – also Stand dieses Beitrags 16 Jahre oder anders ausgedrückt fast mein halbes Leben lang.
Genug Zeit, um vieles auszuprobieren, Gewohnheiten zu entwickeln, zu verstehen was für einen sinnvoll ist und womit man seine Schwierigkeiten hat.
Was Meditation genau ist und in welchen zahlreichen Formen sie existiert, habe ich bereits ausführlich in der „Meditations-Challenge“ beschrieben, weshalb ich hier nicht näher darauf eingehen möchte. Nur so viel dazu, meine präferierte Art der Meditation ist die stufenweise Gedankenkontrolle. Das heißt, ich beginne damit 1-2 Wochen meine Gedanken anfangs 5, dann langsam 10 Minuten zu beobachten, ohne sie zu bewerten.
Sobald ich feststelle, dass aus der Gedankenautobahn ein kleiner, bewachsender Pfad geworden ist, gehe ich über zur zweiten Stufe, in der ich mich erneut knapp zwei Wochen nur auf eine Sache konzentriere. In diesem Fall wähle ich einen Gedanken aus, der mir nach kurzer Zeit erscheint, und verfolge ihn – auch dies ohne jegliche Bewertung.
Gelingt mir das problemlos für mehrere Minuten, ohne dass ich abgelenkt werde, steht für mich die dritte Stufe an – spielen mit den Gedanken. Wieder picke ich mir ein Gedankenbild aus und anstatt dieses lediglich passiv zu beobachten, beginne ich bewusst damit es zu verändern – beispielhaft dafür wäre die Vorstellung eines Würfels. Sobald er klar vor meinem geistigen Auge erscheint, bemühe ich mich seine Farbe, Größe, Form und Bewegung ganz langsam zu verändern.
Ist das nach entsprechender Zeit geschafft, gehe ich weiter zur vorletzten Stufe, in der das Ziel ist, jeden auftretenden Gedanken sanft aus dem Sichtfeld zu schieben, sodass letztlich eine Gedankenleere entsteht.
Diese vier Stufen waren seit meiner Jugend in unregelmäßigen Abständen meine Begleiter und dienten stets zur Vorbereitung auf die fünfte Stufe. Hier wird der Sinn der vorangegangen Stufen ersichtlich. Damit wir bewusst mit unseren Gedanken erschaffen können, müssen wir unsere Vorstellung schulen. Wenn wir aber zuvor nicht gelernt haben unsere Gedanken zu beherrschen wird der Versuch bewusst zu visualisieren, eine Enttäuschung darstellen.
Ganz nach der Aussage von Napoleon Hill – „Was immer der menschliche Geist sich vorstellen und woran immer er glauben kann, das kann er auch vollbringen“ – ist das Ziel der letzten Stufe sich Situationen in der Zukunft vorzustellen und somit diese bereits in seiner Gedankenwelt als Wirklichkeit wahrzunehmen. Dadurch wird das Erhoffte greifbarer, man versteht besser, was die eigenen Ziele sind, und erkennt Möglichkeiten in der realen Welt, die in die gewünschte Richtung führen.
Meinen größten Meditationserfolg konnte ich im Bezug auf meinen mit dem 18. Lebensjahr auftretenden Tinnitus erzielen. Da ärztliche Visiten und darauf folgende Infusionen keine Verbesserungen herbeiführten, kam ich durch Umwege auf den Gedanken das unerträgliche Geräusch in meinem Kopf, durch Meditation geistig herunter zu regeln.
Was anfangs lediglich eine verzweifelte Idee war, stellte sich nach einigen Wochen als wahrer Erfolg dar! Durch die tägliche Meditation gelang es mir, den Geräuschpegel zu senken und sowohl im Alltag, als auch beim Zubettgehen davon nicht mehr verfolgt zu werden. Meditation war in dieser Hinsicht die Lösung für mein Problem.
Auch, wenn es um die Steigerung meiner Geduld und Konzentrationsfähigkeit geht, hat mir die meditative Praxis weitergeholfen. Geht es also um irdische Bedürfnisse, kann man meiner Erfahrung nach bedenkenlos und mit einer positiven Erwartungshaltung auf Meditation zurückgreifen. Auch zahlreiche Studien, die ich bereits in der „Meditations-Challenge“ erwähnt habe, bestätigen meine Erfahrungen.
Wenn wir jedoch von spiritueller Erleuchtung, der Verbindung zur geistigen Welt oder gar Gott sprechen, stößt Meditation bisher bei mir an ihre Grenzen. Auch auf meinen zahlreichen Reisen oder in unzähligen geführten Interviews, konnte ich leider niemanden mit diesen erworbenen Fähigkeiten treffen. An Offenheit mangelt es mir hierbei bestimmt nicht, falls es soweit sein sollte, werde ich darüber berichten.
Zum Abschluss dieses Beitrags möchte ich jeden dazu ermuntern, Meditation eine Chance zu geben. Man muss daraus keinen Kult machen, auch sollte man sich nicht daran stören, wenn man nach einiger Zeit wieder davon abkommt – so ist das Leben. Wichtig ist nur, dass man seine Neugier nicht verliert und die Früchte des Lebens auskostet.
Liebe Grüße,
dein Gregor Stark
PS: Welche Erfahrungen hast du bereits mit Meditation machen können? Schreibe es in die Kommentare 🙂
Ich bin interessiert