Es geht los. Last uns gemeinsam mit der Meditations-Challenge 2021 beginnen.
Bevor wir uns in die Praxis stürzen ist es wichtig, ein paar Grundlagen zu klären, damit wir alle das gleiche Verständnis von dem haben, was hier gemacht wird.
Klären wir also erst einmal, was sich hinter dem Begriff Meditation verbirgt und wozu deren Praxis eigentlich dient.
Laut Duden kommt das Wort aus dem Lateinischen (meditari) und bedeutet so viel wie nachdenken, sinnen oder geistig abmessen. Schaut man in der Wikipedia nach, stößt man zudem noch auf die Bedeutung überlegen, Mitte finden oder schlicht und einfach denken.
Erstmal ziemlich unspektakulär und nichts, was nicht jeder von uns täglich, ununterbrochen machen würde.
Wenn ich mir hingegen viele Umschreibungen in Büchern oder unterschiedlichen Artikeln durchlese, hat es oftmals den Anschein, als ob meditieren etwas Hochkomplexes ist und nur Menschen, die den ‚wahren‘ Weg beschreiten, diese Kunst ausüben können.
Was macht das Ganze also so besonders und vor allem worin besteht der Unterschied zum normalen Alltagsdenken?
Fangen wir doch mal mit dem Unterschied an.
In meinen Augen ist es Bewusstheit. Natürlich sind wir wahre Denk-Maschinen und es vergeht kaum ein Moment indem uns nicht Gedanken durch denk Kopf strömen, aber beim Meditieren nimmt man dieses ganze Flimmern, vor seinem inneren Auge, absichtlich war. Man lässt es zu, urteilt nicht, wird bewusst und löst sich als letzte Konsequenz von diesen.
Meiner Meinung nach ist nicht das vollkommene Abschirmen jeglicher, auftretender Gedanken das Ziel, sondern schlicht und einfach deren Beruhigung. Nicht mehr und nicht weniger.
Kein Kampf, sondern reine Annahme.
Wie denn das jetzt? Liest man nicht überall, dass Menschen durch Meditation zur spirituellen Erleuchtung gelangen und in Verbindung mit der Quelle des Göttlichen treten?
Ja das mag schon sein, aber lass uns doch erstmal kleine Schritte machen und ein Ziel setzen mit dem wir im Alltag und in diesem Leben auch etwas anfangen können. So ein Ziel wäre es, unsere Gedanken und damit uns zu beruhigen.
Gut, damit die Einleitung nicht zu lang wird, werde ich morgen etwas über die verschiedenen Arten der Meditation schreiben und auch aufklären woher ich die Meditationsübung habe mit der wir uns jetzt die nächsten Wochen beschäftigen werden, bevor wir den nächsten Schritt wagen.
Kommen wir nun zur Praxis!
Wie gehen wir also vor? Erstmal ganz langsam und mit kleinen Schritten.
- Wähle einen ruhigen Zeitpunkt am Tag. Am besten wäre es hier, wenn du die 3 Monate um die gleiche Uhrzeit beginnen würdest. Du benötigst für diese Übung insgesamt 10 – 15 Minuten. Davon 5 Minuten für die Meditation und 5 – 10 für die Dokumentation danach.
- Lege dich bequem hin. Wichtig ist hier nur, dass du das ganze simpel angehst. Du musst keine extra bequemen Sachen anziehen, Kerzen anzünden oder Räucherstäbchen qualmen lassen. Auch das Licht musst du nicht dimmen und Musik solltest du ganz weglassen. Du musst gar nichts 😉
Ich bin mir bewusst, dass die meisten jetzt verständnislos aufschrecken und mit ‚Abers‘ bewaffnet auf mich losstürmen wollen. Und ich kann das auch nachvollziehen, denn in so ziemlich jedem Buch oder Video zu diesem Thema steht genau das Gegenteil von dem, was ich gerade geschrieben habe.
Aber wie ich schon anfangs erwähnte, Meditieren heißt ‚denken‘ und nicht entspannen. Und unser Ziel soll es doch letzten Endes sein unsere Gedanken in jeder beliebigen Situation beruhigen oder anders ausgedrückt ‚kontrollieren‘ zu können.
Deshalb halten wir uns bereits bei der Vorbereitung nicht unnötig lange auf und stürzen uns direkt ins Abenteuer rein! Man muss Fehler machen um voran zu kommen. Und wenn beim Meditieren jeder unnötige Gedanke als ‚Fehler‘ gezählt wird, dann glaube mir, werden wir in den nächsten Monaten tausende davon machen, aus ihnen lernen und wachsen. - Stelle dir eine Eieruhr oder deinen Smartphone-Timer auf 5 Minuten.
- Und wenn du soweit bist, schalte die Eieruhr oder den Timer ein. Augen zu, ein letztes Mal hin und her wälzen und losgeht es!
- Das Einzige, was du jetzt machst, ist ‚Zulassen‘ und beobachten. Nicht bewerten, nicht kritisieren, einfach laufen lassen.
- Wenn deine Entdeckungstour abgelaufen ist, öffne deine Augen und mache das nervige Alarmsignal aus. Das war es, gratuliere!
- Jetzt nimm dein Tagebuch zur Hand und beantworte die Fragen so wie ich das unten gemacht habe. Fertig.
Und war das jetzt kompliziert? Ich hoffe doch nicht 😉
Bevor wir den ersten Tag abschließen, findest du im Folgenden noch die Fragen und meine Antworten dazu. Nicht wundern, damit ich dazu immer einen Blockartikel schreibe, bin ich dir immer einen Tag voraus.
Hier also die Fragen und meine Antworten:
Welche Meditationsübung habe ich gemacht? Übung #1 - Gedanken beobachten
Um wie viel Uhr habe ich meditiert? 23:55 Uhr
Wie lange habe ich meditiert? 5:00 Minuten
Mit was für einer Stimmung habe ich die Meditation begonnen? Ich war alles andere als entspannt. Es war bereits relativ spät, kurz davor habe ich noch intensiv am Laptop gesessen und im Hinterkopf ging mir die ganze Zeit noch umher, dass ich alles noch aufschreiben muss. Zudem bin ich noch nicht gepackt und morgen früh wartet auf mich eine knapp 7-Stündige Zugfahrt in den Norden Polens.
Wie war es? Was habe ich gefühlt? Aufbauend auf dem vorigen Punkt war ich überhaupt nicht entspannt und das, obwohl ich ausgestreckt auf dem Bett lag. Es war laut in der Wohnung und ich hatte Kopfhörer an um dem entgegenzuwirken. Ich konnte nicht zur Ruhe kommen und es strömten sich immerzu wiederholende Gedanken in meinen Kopf. Ich war bemüht mich durch bewusstes Atmen runter zu kühlen, jedoch fand ich keinen Frieden.
Welche Gedanken sind mir durch den Kopf geschossen? Da ich mich zuvor über Hausbedachung und Grundstücke informiert hatte, war meine Gedankenwelt jetzt voll davon. Die Armee von Eigentumshäuschen wurde in unkontrolliert Abständen durchbrochen von Gedanken an diesen Artikeln. Immerzu ermahnte ich mich diese und jene Gedanken später aufzuschreiben. Und bereits im nächsten Moment machte ich mich darauf aufmerksam, dass das jetzt hier nichts zu suchen hat und ich einfach die Gedanken laufen lassen soll.
Was für eine Veränderung habe ich gespürt?
Da das erst Tag #1 ist kann ich noch nichts dazu sagen, mehr dazu morgen.
Was möchte ich beim nächsten Mal besser machen? Ich werde mehr auf die Zeit achten und entweder morgens nach dem Duschen oder vormittags vor dem Mittagessen meditieren und schauen, dass ich Ruhe habe.
Falls es heute und die ersten Tage bei dir nicht so gut klappen sollte, dann mach dir nichts daraus, das ist völlig normal. Wie du lesen konntest, ging es auch bei mir total drunter und drüber. So ist das im Leben, manchmal läufts und manchmal eben nicht. Alles kein Drama und morgen ist wieder ein neuer Tag 😉
Falls du die Übung bis hierher noch nicht gemacht haben solltest, dann hier nochmals eine kleine Erinnerung 😉
Sobald du mit allem fertig bist, würde es mich und bestimmt alle anderen Teilnehmer auch freuen, wenn du ein paar deiner Erfahrungen mit uns in den Kommentaren teilst.
Morgen geht es dann weiter!
Liebe Grüße,
dein Gregor Stark
Hatte es gar nicht auf dem Schirm, dann aber als ich den Post gesehen habe entschieden es sofort umzusetzen um es nicht aufzuschieben und dann zu vergessen.. Ist für das erste Mal recht gut gelaufen. Obwohl ich vorher eine sehr angespannte Situation hatte war ich erstaunlich ruhig. Die 5 Minuten waren viel schneller vorbei als ich erwartet hatte.
Hallo Matthias,
sehr gut. Wir werden die erste Woche bei 5 Minuten bleiben und uns dann langsam steigern.
LG Gregor
..erinnert mich an’s Morgenseiten schreiben -neben Hundespaziergängen ein extrem wichtiger Anker für mich und ich habe mich damit über Monate und Jahre aus meinem Drogenkonsum herausgeholt! wenn ich richtig verwirrte Momente habe, mache ich das heute noch -ich nehme mir nen „Schmierzettel“ und schreibe einfach kritiklos und ziellos! auf was mir gerade so in der Birne rumrauscht und dabei entsteht i.d.R. eine simple Erkenntnis/ ein Handlungsansatz. Ich glaubte bisher Zettel und Stift zu brauchen um bei der Sache zu bleiben.. hm
Ich probiere mal deine Technik und schaue was sich verändert gegenüber den Morgenseiten!
Bin gespannt auf deine Erkenntnisse!
LG Gregor
Wie schnell die 5 Minuten vorbei gegangen sind…..
Ich war sehr erstaunt.
Reaktionen während der Medi. Husten, gähnen.
Unspektakuläres Gedankenwirrwarr!
Ja das stimmt, verrückt wie schnell Zeit vergehen kann.
Bin gespannt auf deine Entwicklung.
LG Gregor
Ich hab es auf 30 Minuten ausgedehnt und wäre fast eingeschlafen, ich glaub, ich war sogar kurz weg. Beginn 21:15 Uhr. Ab und zu kamen Gedanken. Hat aber ganz gut geklappt.
Sehr gut,
schau bloß, dass du aufhörst bevor du einschläfst. Ansonsten stellst du eine ungünstige Verbindung zu Meditieren und schlafen her.
LG,
Gregor
Auch bei mir gingen die 5 Minuten sehr schnell vorbei. Ich war erstaunt, dass das erwartete Gedankenkarussell gar nicht so stark zu drehen begann. Ich ging irgendwie durch den Tag und mir gingen die Begegnungen nochmals durch den Kopf, ich versuchte meine Perle des Tages zu finden und überlegte mir, was ich hier als Rückmeldung schreiben werde. Doch immer wieder schweiften meine Gedanken zu Anne’s Kommentar, welcher mir sehr Eindruck gemacht hat. Vor allem ihre Ehrlichkeit!!! Dann lauschte ich der Stille und schreckte auf, als die Zeit bereits abgelaufen war und der Alarm erklang!
Danke für deine Erfahrungen. Die erste Woche bleiben wir bei 5 Minuten, damit man sich an die Vorgehensweise gewöhnt. Danach wird gesteigert und die Übung ein wenig verändert.
Grüße,
Gregor
Habe daran gedacht, was ich heute gemacht habe und noch machen sollte und dass ich einen Termin noch eintragen muss. Die 5 Minuten sind mir eher lang vorgekommen, da ich ja meine to do‘ s erledigen möchte, aber 5 Minuten sollte ich schon mal meine Gedanken zur Ruhe kommen lassen können, nachdem mein Leben ja eigentlich num allgemeinen ncht so stressig ist….
Hallo Erwin,
bin gespannt wie sich das langfristig bei dir verändern wird.
Grüße,
Gregor